Im mysteriösen Bermuda-Dreieck sind viele durchfahrende Schiffe und darüber fliegende Flugzeuge spurlos verschunden. In einigen Fällen, in denen Schiffswracks gefunden werden konnten, fehlte von der Besatzung jede Spur.
Solche Vorfälle werden seit Jahrhunderten registriert. In den letzten 500 Jahren verschwanden mehr als 1.000 Schiffe und Flugzeuge. Bei all diesen Fällen gab es offenbar weder Geräteausfälle oder menschliches Versagen, noch ereigneten sich irgendwelche Naturkatastrophen. Es ist äußerst seltsam, dass die Schiffe und Flugzeuge immer gerade dann verschwanden, wenn alles in Ordnung zu sein schien. Viele glauben, dass hier der Teufel die Hand im Spiel hat, deshalb nennt man das Gebiet auch Teufelsdreieck.
Die Realität ist jedoch ziemlich weit von dem, was allgemein bekannt ist und als wahr angenommen wird, entfernt. Viele Mythen und Geschichten entspringen der Phantasie diverser Reporter und Autoren, die damit den Bekanntheitsgrad ihrer Artikel erhöhen wollten. In vielen Fällen wurden Fakten verdreht und verschleiert. Im Laufe der Jahre gab es zahlreiche Theorien, Kontroversen und Gegenargumente, die allesamt die Ängste der Menschen vor den geheimnisvollen Vorgängen im Bermuda- Dreieck schürten.
Wie viel Wahrheit steckt hinter den all Berichten und Mythen über das Bermuda Dreieck? Um das zu ergründen muss man ein wenig in die Tiefe gehen. Man sollte dabei nicht aus den Augen verlieren, dass es einfach zu viele Vorkommnisse in diesem Bereich gab, um sie einfach zu verharmlosen oder zu ignorieren.
Wo befindet sich das Bermuda-Dreieck?
Das Bermuda-Dreieck befindet sich an der Südostküste der Vereinigten Staaten im westlichen Atlantischen Ozean, nördlich der Karibik.
Die drei Ecken des Dreiecks sind Miami (Florida), San Juan (Puerto Rico) und Bermuda (eine Insel im Atlantik). Der amerikanische Autor Vincent Gaddis benannte 1964 in einer Ausgabe des Magazins Argosy erstmals diese Begrenzung und nannte dieses Gebiet „das tödliche Bermuda – Dreieck“.
Doch im Laufe der Jahre weiteten diverse Berichterstatter diese Begrenzung weiter aus, weil es so schien, dass es auch in umliegenden Gebieten zu mysteriösen Vorfällen kam.
Wie begann der Mythos Bermuda Dreieck?
Es fing an mit Reportern und Schriftstellern, die über die Vorkommnisse im Bermuda-Dreieck berichteten.
Der erste Bericht über Anomalien auf dem Meer stammt von dem Journalisten Edward Jones und wurde 1950 von der Tageszeitung Miami Herald in Florida veröffentlicht.
Doch erst als im Jahr 1952 George Sand im Fate Magazine über Vorfälle wie Flight-19 berichtete (einem Übungsflug von fünf Tornado-Flugzeugen, die 1945 alle verschwanden und nie wieder aufgetaucht sind), erreichte das Geheimnis um das Bermuda-Dreieck die breite Aufmerksamkeit in der Bevölkerung.
Anschließend gab es mehrere Berichte über andere mysteriöse Vorfälle im dem dreieckigen Meeres-Gebiet. Während einige dieser Berichte sehr zweifelhaft und unglaubwürdig waren und teilweise jeglicher Substanz entbehrten, waren mehrere andere dieser Vorfälle tatsächlich passiert und blieben ungeklärt.
Die mysteriösen Geschichten verbreiteten sich rasch und so wurde, zumindest in den Köpfen von Millionen Menschen auf der ganzen Welt, das Bermuda-Dreieck zur Realität.
Im Bermuda-Dreieck verschwundene Flugzeuge
Einige der Flugzeuge, die beim Überqueren des Bermuda-Dreiecks verschwanden:
Flight 19
Fünf Tornado-Flugzeuge verschwanden 1945 während einer Routine-Übungseinheit.
Douglas DC-3
Die Passagiermaschine hatte 37 Personen an Bord, als sie 1948 spurlos verschwand.
Flug 441
Das Marine-Transportflugzeug verschwand im Oktober 1954.
C-54 Skymaster
Offenbar war es ein plötzliches Gewitter, das das Flugzeug abstürzen ließ, doch es gab einige Ungereimtheiten.
Im Bermuda-Dreieck verschwundene Schiffe
Einige der bekanntesten Fälle verschwundener Schiffe waren folgende:
Mary Celeste – Das Geisterschiff
Bekannt als eines der Geisterschiffe des Bermuda-Dreiecks, Verschwand 1872, später wurde zwar das Schiff gefunden, doch von der Besatzung fehlte jede Spur.
Marine Sulphur Queen
Der Frachter mit flüssigem Schwefel an Bord verschwand 1963 spurlos mitsamt der 39-köpfigen Crew.
USS Scorpion
Das Atom-U-Boot USS Scorpion der US-Marine verschwand im Mai 1968 spurlos.
Beliebte Theorien zur Erklärung der Vorfälle
Was verursachte das rätselhafte Verschwinden so vieler Schiffe und Flugzeuge im Bermuda-Dreieck? Um dieses Geheimnis aufzudecken wurden zahlreiche Forschungen angestellt. Doch keine einzige der dabei entstandenen Theorien konnte ALLE Fälle erklären.
Die verschollenen Schiffe und Flugzeuge könnten Opfer außergewöhnlicher Umstände geworden sein, die Ereignisse könnten sich schnell und unerwartet abgespielt haben. Es gibt viele Theorien, die versuchen die verschiedenen Zwischenfälle zu erklären. Unter anderem:
Methan-Gas welches unter dem Meeresboden eingeschlossen ist könnte plötzlich ausgebrochen sein. Dadurch würde sich die Wasserdichte verringern, was dazu führen würde, dass Schiffe wie ein Stein versinken würden. Flugzeuge, die über solch eine Methan-Gas-Wolke fliegen, könnten Feuer fangen und dabei komplett zerstört werden.
Elektronische Nebel könnten wie aus dem Nichts auftauchen und ein Flugzeug oder Schiff quasi „verschlingen“. Die Instrumene zeigen Fehlfunktionen und schließlich verschwindet das Schiff oder das Flugzeug spurlos.
Übernatürliche Theorien: Die verschwundene Stadt Atlantis, Ufos und Aliens sind ebenfalls für viele Menschen als Ursache dieser mysteriösen Verschwinden denkbar.
Die Fakten
Seit ein Magazin in den frühen 1950ern zum ersten Mal den Begriff „Bermuda-Dreieck“ geprägt hat, erregte dieses Thema zunehmend Aufmerksamkeit. Wenn sich innerhalb eines bestimmten Gebietes immer wieder mysteriöse Vorfälle ereignen ist es verständlich, dass sich diese Nachrichten wie ein Lauffeuer verbreiten und auf großes Interesse stoßen. In der Tat hat sich das Bermuda-Dreieck zu einer Art „lebende Legende“ entwickelt. Aber wie viel Wahrheit steckt hinter all diesen Berichten?
Lawrence David Kusche, ein Bibliothekar der Arizona State University, war ein großer Kritiker des Bermuda-Dreiecks und er unternahm tiefgehende Forschungen bezüglich der Zwischenfälle. Im Jahr 1975 erschien sein Buch „Das Bermuda Dreieck Geheimnis:gelöst“
Die Grundlage seiner Forschungen bildeten die Tageszeitungen aus den Zeiten, in denen es zu den Vorfällen kam. Er studierte die Wetterberichte für die Tage an denen sich die Vorkommnisse ereigneten. Dabei kam er zu der Schlussfolgerung, dass die Gesamtzahl dieser Vorfälle für ein Gebiet mit tropischen Wirbelstürmen und Hurrikans nicht ungewöhnlich ist. Seine Studie zeigte auch, dass die Häufigkeit der Vorfälle im Bermuda-Dreieck nicht wesentlich höher war als in anderen Gebieten mit ähnlichen Wetterverhältnissen
Kusche stelle des weiteren fest, dass mehrere Reporter nicht korrekt über die Vorfälle berichtet hatten. Er wies auf einen Fall hin, in dem der Reporter fälschlicherweise berichtete, ein Schiff sei drei Tage nach Verlassen des Hafens Atlantic verschwunden. Tatsache aber ist: Dieses Schiff verließ zwar einen Hafen mit dem selben Namen, der allerdings 3.000 Meilen entfernt im Pazifischen Ozean lag. In einem anderen Fall wurde von einem Schiff berichtet, welches in ruhiger See verloren ging. Kusche konnte jedoch belegen, dass an diesem Tag ein starker Wirbelsturm dieses Gebiet durchzog.
Einen weiteren Beweis lieferte das in London ansässige Versicherungsunternehmen Lloyds, welches vor allem im Transport-Versicherungsmarkt tätig ist und daher auch viele Schiffe versichert hatte. Ein britischer Fernsehsender befragte Lloyds, ob sie eine ungewöhnlich große Menge an Schiffen verzeichnen konnten, die im Bereich des Bermuda-Dreiecks gesunken oder verschwunden waren. Lloyd beantwortete diese Frage eindeutig mit „Nein“. Sie bestätigten ferner, dass sie für Schiffe, die das Bermuda-Dreieck passieren, nicht einmal einen erhöhten Versicherungsbeitrag berechneten. Auch die US-Küstenwache stützt Lloyds Beobachtung, dass die Menge der im Bermuda-Dreieck als vermisst gemeldeten Fälle nicht ungewöhnlich hoch sei.
Des weiteren wurde im Jahr 2013 für den WWF (World Wildlife Fund for Nature) eine Liste der 10 gefährlichsten Gebiete für die Seefahrt erstellt. Das Bermuda-Dreieck gehörte nicht dazu. Basierend auf der Anzahl der Schiffsunfälle sind die gefährlichsten Seegebiete das Südchinesische Meer, das Mittelmeer und die Nordsee!
Wird das Bermuda-Dreieck zu unrecht gefürchtet?
Um zu behaupten, das Bermuda-Dreieck sei ungefährliches Gebiet, müssten noch einige offene Fragen beantwortet werden. Hunderte von Schiffen und Flugzeugen sind in diesem Bereich tatsächlich verloren gegangen und viele dieser Fälle sind noch nicht mit Beweisen erklärbar. Es stimmt, dass übereifrige Reporter das Feuer des Interesses am Bermuda-Dreieck entfacht haben, um daraus finanzielle Vorteile zu ziehen. Aber das lässt nicht darüber hinweg sehen, dass es noch immer viele Ungereimtheiten und ungeklärte Vorfälle gibt.
Wissenschaftler fanden einige interessante Formationen auf dem Meeresboden des Bermuda Dreiecks. An einigen Stellen fällt der Meeresboden plötzlich zu sehr großen Tiefen ab. Tatsächlich befinden sich in diesem Bereich einige der tiefsten Seegräben des gesamten Atlantiks. Und gerade dort verschwanden besonders viele Schiffe.
Die See- und Luftwege durch das Gebiet des Bermuda Dreiecks gehören zu den verkehrsreichsten und am meisten kommerziell genutzten Routen der Welt. Sie werden von zahlreichen Kreuzfahrtlinien genutzt und von vielen Fluggesellschaften überflogen.
Der wirtschaftliche Schaden wäre enorm, wenn nun offiziell bestätigt werden würde, dass es sich beim Bermuda-Dreieck wirklich um ein gefährliches Gebiet handelt, welches man besser meiden sollte. Würde das irgendjemand wollen?
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